Sie wollen heiraten und informieren sich gerade darüber, was es für Bräuche, Rituale oder besondere Zeremonien es für diesen ganz besonderen Tag im Leben gibt?
Vielleicht interessiert Sie das Thema auch als Angehöriger oder ähnliches. Gerne unterstütze ich Paare dabei, die für Sie stimmige Zeremonie zu planen.
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Hochzeitsbräuchen, sie alle hier aufzuführen wäre nicht möglich.
Je nach Region können diese auch noch variieren. So lerne ich das Brautpaar zu Beginn durch ein mehrstündiges Gespräch kennen, um Ihnen Empfehlungen auszusprechen, die passen könnten oder von vielleicht schon vorhandenen Ideen und Wünschen zu erfahren. Manchmal gibt es auch familieninterne Rituale, die wunderbar Platz in einer freien Trauung finden können.
Einige der bekanntesten und ältesten allgemeinen Hochzeitsbräuche in Niedersachen sind folgende:
– Der klassische Polterabend:
Oft am Abend vor der Hochzeit findet der Polterabend statt. Dies ist aber kein Muss. Viele Paare feiern Ihren Polterabend früher, um entspannt und nicht übermüdet zu heiraten. Es kann sehr anstrengend sein, wenn vor dem Tag der Hochzeit noch einen Abend bis in die Nacht gefeiert wird.
Der Polterabend wird oft genutzt, nicht nur Verwandte und Freunde einzuladen, sondern auch Kollegen, Nachbarn und Bekannt.
Die Gäste bringen Ihr ausrangiertes Geschirr mit und manchmal stößt man auf wahre Kuriositäten. Oft stelle ich mir vor, dass es sich lohnen könnte, das außergewöhnlichste Porzellan zu küren.
Wichtig ist zu bedenken: KEIN Glas zerschmettern, die Verletzungsgefahr ist groß!
Das Zusammenkehren der Scherben, das gemeinsam in Angriff genommen wird, symbolisiert Zusammenhalt und Zusammenarbeit des Paares.
Außerdem sollen durch das laute Zerspringen des Porzellans böse Geister vertrieben werden.
Wird für den Polterabend eine Location gemietet: UNBEDINGT abklären, ob und wo ein Zerschmettern des Porzellans infrage kommt!
– Die mal mehr, mal weniger geliebte Brautentführung:
Ein Hinweis aus Erfahrung: Wird eine Brautentführung geplant, sollte sich unbedingt mit den Trauzeugen oder anderen dem Ehepaar nahestehenden Personen gesprochen werden, ob eine Entführung gewünscht ist. Hier spalten sich die Geister.
Vor allem sollte eine Brautentführung nicht künstlich in die Länge gezogen werden. Die Aufgabe muss für den Bräutigam lösbar sein. Das Brautpaar investiert oft hohe Kosten in die Abendgestaltung und möchte den Abend mit den Gästen verbringen.
Ich habe sehr unglückliche Brautpaare erlebt, weil diese die Entführung als Stimmungskiller empfunden haben. Hier also Vorsicht walten lassen und im Zweifelsfall den Bräutigam bei der Lösung des Rätsels zum Auffinden seiner Frau unterstützen.
– Gemeinsam einen Baumstamm sägen:
Zuallererst:
Bitte immer an Handschuhe denken, das Brautpaar wird es euch danken!
Gemeinsam wird nach der Trauung ein Baumstamm durchsägt, um die Zusammenarbeit zu symbolisieren. Außerdem wird der Aufwand von Kraft und Ausdauer dargestellt, der die Führung einer Ehe benötigt.
– Reis werfen – oft verboten
Fruchtbarkeit und ein gutes Leben symbolisiert das Reis werfen und ist sicher gut gemeint. Die Fruchtbarkeitsgöttin soll durch den Reis auf das Brautpaar aufmerksam gemacht werden und Ihnen viele Kinder schenken.
Doch in vielen Locations ist das Reis werfen absolut untersagt.
Warum? Zum einen muss der Reis wieder entfernt werden. Häufig fühlt sich hierfür aber niemand zuständig. Liegengeblieben, bietet der Reis ein kleines Festmahl für Ratten und Mäuse, die angelockt werden.
Unbedingt immer im Vorfeld informieren, welche Bedingungen im Standesamt etc. gelten. Teilweise drohen sogar Geldstrafen bei Nichtbeachtung von Verboten.
– Alt, geliehen, neu und blau:
„Etwas Altes“ symbolisiert, dass die Braut trotz der Heirat ihrer Familie verbunden bleibt. Deshalb wird dieser Gegenstand häufig von Frau zu Frau innerhalb der Familie weitergegeben. Dies kann zum Beispiel ein Tuch sein, ein Schmuckstück oder Ähnliches.
„Etwas Geliehenes“ soll das Glück der „vorherigen“ Braut, auf die „aktuelle“ Braut übertragen. Führen zum Beispiel die Eltern eine glückliche Ehe, soll das Glück dieser Ehe auf das Brautpaar übertragen werden. Der geliehene Gegenstand kann hierbei dann Schmuck sein, der bei der Hochzeit der Eltern getragen wurde und wird nach Eheschließung zurückgegeben.
„Etwas Neues“ steht für den Neubeginn, der mit der Ehe beginnt. Meist erfüllt das Brautkleid diesen Punkt.
„Etwas Blaues“ steht für die Reinheit und Treue, mit der die Ehe gesegnet sein soll. Klassisch tragen viele Bräute ein blaues Strumpfband.
– Ein Geldstück unter den Brautschuh kleben – Ergänzung zum deutschen Brauch „etwas Altes, etwas Geliehenes, etwas Neues, etwas Blaues.“
„And a penny in her shoe“ – zu Deutsch: „und ein Cent in ihrem Schuh“, steht für den Wunsch, die Ehe in finanzieller Sorglosigkeit zu führen.
Es gibt unzählige Bräuche, die von Region zu Region unterschiedlich sein können. Viele Rituale und Traditionen entwickeln sich weiter, neue tauchen auf.
Bei einer freien Trauung besteht immer die Möglichkeit, Rituale neu zu definieren. Gemeinsam kreativ zu werden und Bräuche zu kombinieren. Ganz nach den individuellen Wünschen des Paares.
Ich stehe jederzeit gerne für Fragen zur Verfügung!